Authentisch und ehrlich sein

Seit fast 30 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit spirituellen Gesetzen, Bewusstsein und der Macht der Gedanken. Wenn ich mich früher depressiv gefühlt habe, dann nutzte ich eine ganze Palette von Methoden, um diesen Zustand zu überwinden: Guarana, Camu Camu, Schwimmen im eiskalten Wasser, 3 Stunden Yoga, joggen, positive Manifestationen, Gebete und einiges mehr. Ich arbeitete als spiritueller Lehrer und hatte an mich den Anspruch, angekommen zu sein, immer glücklich zu sein, den Weg zu kennen und auf jede Frage eine Antwort zu wissen.

Was ich damals nicht realisierte, war, dass das Leben so nicht funktioniert und dass es ungeheuer anstrengend ist, ständig gegen das zu kämpfen, was nun einmal so ist wie es ist. Ich habe da unglaublich viel von meinem Sohn Makaio gelernt. Er ist komplett frei aufgewachsen und konnte sich ohne jede Bewertung oder Einschränkung so entfalten, wie es natürlich ist. Ich habe noch niemals so einen lebendigen Menschen kennen gelernt. Er drückt jedes Gefühl, wie Freude, Liebe, Wut, Traurigkeit vollständig aus, so wie es gerade da ist. Er hat nicht gelernt, Gefühle zu unterdrücken oder Aggression als negativ zu bewerten. Wenn er zum Beispiel das Gefühl von Wut ausgedrückt hat, durch Schreien oder seinen Papa hauen, dann ist dieser Zustand sehr schnell wieder vorbei und da bleibt auch nichts zurück. smiley7540.gif

Ich lerne, mich selbst immer mehr zu beobachten und einfach neutral wahrzunehmen, wie ich mich gerade fühle, und damit zu sein. Manchmal fühle ich mich morgens depressiv, wenn ich aufwache. Ich nehme das dann bewusst wahr und sage mir: „Ah, interessant, gerade fühle ich mich schwer und depressiv.“ Ich versuche nicht mehr, diesen Zustand zu verändern, sondern erst einmal anzuerkennen. Das Interessante ist: Dadurch, dass ich mich mit diesem Teil von mir annehme, verschwindet dieser Zustand auch wieder. Ich nehme ihn aber nicht an, um mich selbst auszutricksen, damit der Zustand dann auf diese Weise weg geht, sondern es ist mir wirklich egal, weil ich in diesem Moment ganz einverstanden bin, mit dem was jetzt in mir passiert.

Wie wundervoll wäre es gewesen, wenn wir als Kinder so geliebt worden wären, mit allen Seiten und allen Zuständen! Wenn wir uns auch geliebt gefühlt hätten, wenn wir wütend, aggressiv, traurig und unzufrieden waren. Wie sehr hätten wir diese bedingungslose Liebe gebraucht!

Wir können jedoch, anstatt Liebe im Außen zu suchen, damit beginnen, uns selbst mit allen Seiten anzunehmen, unsere wirklichen Gefühle im Jetzt zu fühlen und uns erlauben, andere daran teilhaben zu lassen. Nur in dem Maße, wie wir liebevoll mit uns selbst sind, können wir auch Liebe im Außen erfahren.

Wie wäre es, wenn Du das nächste Mal gefragt wirst, wie es Dir geht, und Du dann das teilst, was Du wirklich in diesem Moment fühlst. Du könntest zurück fragen: „Willst Du das wirklich wissen?“ Und wenn Dein Gegenüber offen dafür ist, teilen, was Dich gerade in der Tiefe bewegt.

Wir allen sehnen uns danach, in einem echten, authentischen Kontakt mit uns selbst und anderen zu sein, über die Dinge zu sprechen, die uns wirklich bewegen und diese ganzen Masken der Erziehung, der Normen, der Moral, die uns so einsam machen, endlich fallen zu lassen und einfach so zu sein, wie wir wirklich sind. Und nur dann, wenn wir so gesehen werden, wie wir wirklich sind, fühlen wir uns richtig und angekommen.

 

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    Schöne Worte. Danke

  • Zusammenfassung

    Ich stimme weitgehend überein mit dem was hier geschrieben steht, möchte aber nochmal nachhaken bei einem Punkt der mir, als überlebende bin häuslicher Gewalt, sauer aufgestoßen ist: wie ist es (auch für ein Kind) in Ordnung jemand anderes zu hauen/schlagen um der eigenen Wut Ausdruck zu verleihen? Wie wirkt sich das auf spätere Beziehungen aus?

  • Authentisch und ehrlich sein

    Lieber Matthias,
    ich lese alles gerne, was du schreibst. Aber auch ich habe etwas Probleme damit, Gefühle auch dann auszuleben, wenn man andere damit verletzt, oder auch nur psychisch runterzieht. Es ist richtig, dass Kinder (und auch Erwachsene) sich auch dann akzeptiert fühlen müssen, wenn sie nicht funktionieren.
    Trotzdem hat auch der Gegenüber Gefühle, die geachtet werden müssen. Es kann sich doch auch gut anfühlen, negative Gefühle zwar nicht zu unterdrücken, aber in der Lage zu sein, sie nicht an anderen auszulassen. Auch nicht an den eigenen Eltern. Oder?

  • Zusammenfassung

    Wenn mein kleiner Sohn mir aus Wut zum Beispiel gegen das Bein haut, dann ist das für mich in Ordnung, da es in einem bestimmten ritualisierten Rahmen bleibt. Nicht okay wäre, wenn er mir ernsthaft weh tun oder andere Kinder schlagen würde. Ich hoffe, ich konnte das Missverständnis aufklären.

    Liebe Grüße, Matthias

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