Es IST nicht so - wir MACHEN es so

Matthias Langwasser über den heilsamen Umgang mit negativen Emotionen

Das ist eben so

Ist das, was wir für Wahrheit halten, oft nur ein Glaubenssatz?

Wie oft ist Dir in den letzten Tagen die Aussage begegnet, dass es "eben so ist und man daran nichts ändern könne"? Dieser Satz wird in allen Lebensbereichen angewendet und macht Menschen zu Opfern ihrer Umstände. Denn in Wahrheit sind die Dinge nicht so, wie wir sie erleben. Sie sind nur für diesen Moment und in dieser speziellen Situation so, wie sie erscheinen. Einen Tag später kann es schon ganz anders aussehen, weil das Leben die ständige Veränderung von Formen und Umständen ist. Wenn Erfinder, Künstler und Genies der vergangenen Jahrhunderte diesen Satz akzeptiert hätten, würden wir heute noch in Höhlen leben.

Wer legt die Dinge fest?

Früher war die Erde eine Scheibe, bis jemand die Behauptung aufstellte, dass sie eine Kugel sein müsse. Laut physikalischem Kräfteverhältnis kann eine Hummel nicht fliegen - sie selbst weiß nichts davon und summt über die Wiesen. Dass ein Mensch fliegen könne, wurde als grober Unfug abgetan, heute ist das Gegenteil bewiesen. Leben ist stetige Veränderung. Was heute als ein Ding der Unmöglichkeit abgetan wird, ist kurze Zeit später Normalität. Deswegen "ist es nicht so", wie wir die Welt und das Leben erfahren. Wir erleben einfach nur den heutigen Ausdruck, der aus der unerschöpflichen Fülle kommt und sich morgen schon in eine andere Form gewandelt haben kann.

Interessanterweise finden einige Veränderungen in immer schnellerem Ausmaß statt, während sich andere Dinge scheinbar nie zu ändern scheinen. Im Konsumbereich finden sich innerhalb von wenigen Monaten neu entwickelte Modelle, die auf ihren Abnehmer warten. Handys, Computer oder Unterhaltungstechnik werden in immer größerer Vielfalt auf den Markt gebracht und nach wenigen Monaten sind auch diese Neuentwicklungen schon veraltet. Dann braucht es Neues und vor allem viel davon. Der Konsumkreislauf arbeitet immer schneller und wer "mithalten" möchte, sollte sein Herz nicht zu sehr an die Dinge hängen, da sie in der nächsten Saison schon wieder ausrangiert werden.

Der menschliche Geist ist kein lineares System

Wenn wir dagegen einen Blick auf das menschliche Verhalten werfen, könnte man glauben, dass die Menschen immer noch in den Babyschuhen stecken und sich überhaupt nicht vorwärts bewegen. Wir sind immer noch nicht in der Lage, unsere Gedanken bewusst auszuwählen. Die meisten Menschen wissen nicht, warum sie das überhaupt tun sollten und wozu es nützlich wäre. Wir organisieren Bildung innerhalb eines Systems, was nicht funktionieren kann, da das Leben nicht linear ist und der Mensch als Individuum auf die Welt kommt. Die meisten Menschen sind hinsichtlich ihrer Erwerbstätigkeit am falschen Platz, weil ihnen eingepflanzt wurde, dass Zensuren und Zeugnisse ihren Lebensweg bestimmen werden. Wenn Kinder das Licht der Welt erblicken, werden ihre Mütter zum Sozialhilfefall, da Mutterschaft kein anerkannter und normal bezahlter Beruf ist. Mit Kinder- und Erziehungsgeld kann eine materielle Existenz nicht gesichert werden, dadurch entsteht automatisch die Abhängigkeit zum Lebenspartner oder zum Amt.

Wir nehmen Kinder in Gruppen zusammen, beschäftigen sie und füttern ihr Gehirn mit Informationen, die ihnen im späteren Leben in keiner Weise nützen werden. Im Gegenteil, wir lehren sie, dass Konkurrenz und Existenzkampf normal sind, und dass der Stärkere überlebt. Durch Medien erzeugte Ängste schüren das Gefühl, nicht genug zu bekommen, sodass das Interesse am Überleben der eigenen Person größer ist, als der Blick auf das Ganze. Und all das hat nichts mit natürlicher Entwicklung zu tun.

Wir machen es uns selber schwer, denn es gibt viele Gesetze, die unsere natürlichen Lebensimpulse begrenzen und einengen. Und wir halten an diesen Vorgaben fest, weil wir es so gewohnt sind. Wenn Dinge über Jahrzehnte hinweg in der gleichen Weise gemacht werden, egal ob sie positive oder negative Auswirkungen haben, werden sie häufig als "normal" erachtet. Sie haben sich eingeschliffen und werden nicht mehr in Frage gestellt. Jeder stört sich an ihnen und ärgert sich darüber, aber wir haben das Gefühl entwickelt, dass diese Dinge unabänderlich sind.

Du musst selbst denken

Wird alles auf seinen Ursprung zurückgeführt, ist es ganz einfach. Wir existieren, wir atmen, wir bewegen uns. Das ist einfach so - naturgegeben. Alles andere wird vom Menschen gemacht und ist somit veränderbar, wenn sich Menschen finden, die für Veränderung eintreten.

Wenn Du mit einem "es-ist-eben-so" konfrontiert wirst, schau genau hin. Die Wahrheit ist, dass wir bzw. einige Menschen Gesetze und Vorschriften festgelegt haben, innerhalb derer wir uns bewegen sollen. Wenn es jedoch um Dinge geht, bei denen individuelle Ansichten die Quelle sind, stoßen wir an unsere Grenzen. Wenn Du ein Kind bekommst, wird Dir naturgegeben die Versorgung des neuen Erdenbürgers in die Hände gelegt. Das "ist so". Die Gesellschaft hingegen kreiert ein System, in dem Du gezwungen bist, Dein Kind zur Betreuung und Erziehung in fremde Hände zu geben, um Geld verdienen zu können. Das ist keine natürliche Lebensweise, aber wir sind schon so sehr daran gewöhnt, dass Mütter, die ihre Kinder zu Hause selbst betreuen möchten, als merkwürdig angesehen werden.

Ein natürlicher Lebensrhythmus richtet sich normalerweise nach dem Tagesablauf. Dementsprechend werden wir im Sommer wesentlich früher wach und kommen im Winter morgens nur schwer aus dem Bett. Trotz dieser natürlichen Abläufe richten wir uns nach der Uhr und bekommen unseren Tagesablauf immer in der gleichen Weise vorgegeben, weil es rationaler und einfacher für andere Menschen zu organisieren ist und es immer jemanden geben wird, der sich Dein Leben zunutze und Dir nach seinen Wünschen Vorgaben machen wird. In unserem Leben gibt es so viele Vorschriften und Regelungen, die nichts mit Dir und Deinem natürlichen Leben zu tun haben und je mehr wir versuchen, diesen Vorgaben gerecht zu werden, desto mehr verlassen wir unseren Lebensrhythmus. Krankheiten, Depressionen, Ängste und immer egoistischere Ichbezogenheit sind dann die Folge. Während sich der Straßenverkehr oder die Abfahrtzeiten öffentlicher Verkehrsmittel planen und festlegen lassen, versagt diese Struktur im psychischen Bereich. Gefühle und Gedanken sind individueller Natur und lassen sich nicht per Gesetz anordnen. Es ist nicht möglich, einem menschlichen Wesen Vorlieben und Talente zuzuweisen, denn jeder bringt diese mit sich. Wir schaffen Systeme wie Kindereinrichtungen, Schulen oder Berufszweige und übersehen dabei, das diese nur für ihren Selbsterhalt geschaffen sind, aber niemals dem individuellen menschlichen Ausdruck gerecht werden können.

Niemand kann Dein Leben leben

Jeden Tag steigen aus Deinem Inneren wunderbare Impulse auf. Worte, die anderen Menschen guttun würden, wenn Du sie aussprichst. Ideen, die einer anderen Person ein Leuchten in die Augen zaubern würden. Gesten und Taten, die vielleicht das Leben eines Menschen retten könnten. Daher ist es wichtig, jede Gegenargumentation im Außen oder im Inneren zu prüfen und beiseite zu schieben, wenn sie Dich an Deinem Selbstausdruck hindern möchte. Gedanken, die Dir erzählen, dass etwas nicht geht, haben in den meisten Fällen mit alten Konditionierungen zu tun. Sie sind nicht Deine persönliche Meinung, sondern wurden Dir anerzogen, bis Du sie zu Deinen Gedanken und Ansichten gemacht hast. Sie sind oft wie eine zweite Haut, sodass wir sie fälschlicherweise als unsere Wahrheit ansehen. Wenn Du aber wirklich wissen möchtest, was Dein Weg in einer bestimmten Situation ist, musst Du still werden. Es ist der erste Impuls, um den es geht. Die innere Gegenrede ist der Verteidigungsmechanismus Deiner angelernten Wahrheiten und diese gilt es zu trennen und auseinanderzuhalten.

Du hast ein eigenes Leben, von dem Dir schon im Kindesalter ein großer Teil genommen wird, indem Du zur "Gruppe" erklärt wirst. Deshalb wirst Du Dein Leben lang "zwischen zwei Stühlen sitzen". Du wirst in Dir den Menschen spüren, der Du von Anfang an bist und die Person erleben, zu der Du gemacht wurdest. Die meisten Menschen arrangieren sich mit der "Ersatzpersönlichkeit". In vielen Fällen spüren sie nicht einmal mehr, dass da etwas anderes war. Je früher die Konditionierungen greifen können, desto weniger Erinnerung bleibt vorhanden. Trotzdem kann Dein wirkliches Wesen niemals verloren gehen und wenn Du beginnst, das "es-ist-eben-so" in Frage zu stellen, weil Dein Herz Dir sagt, dass da mehr sein muss, wird sich das, was Du bist, in Dir regen und sich von Dir finden lassen.

 

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