Bist du gut informiert?

Das Wort "Information" hat in unseren Ohren einen guten Klang. Wir sprechen davon, dass "jemand gut informiert ist" und meinen das anerkennend. Im Gegensatz dazu ist jemand nicht gut informiert, der keine Zeitung liest oder Nachrichtensendungen verfolgt. So eine Person betrachten wir eher als Hinterweltler. Und ein "Informant" ist jemand, der uns wichtige Dinge weiterzugeben weiß.

Was hat es aber wirklich mit dem Wort "Information" und seiner Bedeutung auf sich?

Gleichschaltung

"In-formierte" Menschen: Durch Massenmedien in Form gebracht laufen sie mit derselben Meinung in dieselbe Richtung.

Zuerst einmal ist es hilfreich, das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung zu kennen: informare (lat.) heißt: "formen, eine Gestalt geben". Das Nomen dazu heißt "informatio" und bedeutet "Formung, durch Unterricht erworbene Bildung". Ein "Informator" war im 17. und 18. Jh. jemand, der andere belehrte, unterrichtete oder unterwies. Er war auch diejenige Person, die das Wissen auswählte und weitergab. Zu so einer Person sagen wir heute "Lehrer".

Das Wort Information setzen wir heute mit Bildung und Wissen gleich. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass diese Gleichsetzung ein tief gehendes Missverständnis und eine Gefahr für unsere Kritikfähigkeit in sich trägt. Denn Wissen ist nicht gleich Information, und Information ist nicht Wissen. Im Gegenteil, wer gut informiert ist, weiß meistens wenig über die verschiedenen Aspekte eines Themas. Eine gewagte These? Nein, ein Stück Wahrheit, über die ich mit diesem Artikel die Augen öffnen möchte.

Nimmt man das Wort Information auseinander, kommt etwas heraus, was die ursprüngliche Wortbedeutung ganz klar hervortreten lässt: in Formation. In Formation heißt wiederum: Alle gleich, alles in eine Richtung, alle informiert. Mir kommt hier sofort das Bild einer Soldatentruppe, die alle gleich angezogen und ausgerichtet auf die Befehle ihres Kommandanten warten. Interessanterweise ist es tatsächlich das exakt gleiche Wort, das beim Militär für eine völlig andere Sache gebraucht wird: Eine Gruppe marschiert "in Formation", die Soldaten sind "uniformiert". Merkwürdig, dass die kleine Vorsilbe "uni" oder "in" uns eine völlig andere Wortbedeutung suggeriert. Während wir über einen "uniformierten" Menschen eher negative Assoziation haben, haben wir bei einem "informierten" Menschen eher eine positive Assoziation. Die Wahrheit aber ist, dass beide Worte exakt dasselbe ausdrücken: Ob jemand informiert oder uniformiert ist, in beiden Fällen ist er ausgerichtet, steht in einer Reihe mit anderen, geht sein Blick nur in eine Richtung. Wenn wir uns dieser Wortbedeutung klar werden, müsste der Klang des Wortes "informiert" in unserem Ohr ein völlig anderer werden. Wir müssten kritisch hinterfragen, wer uns aus welchem Grund in Formation bringen möchte. Spätestens seit Udo Ulfkottes Aufklärungswerk "Gekaufte Journalisten" ist klar, dass der so genannte "Qualitätsjournalismus" mit Wissen und Bildung nichts gemein hat. Dieser Journalismus ist vollständig von politischen und wirtschaftlichen Interessen gesteuert und sein einziges Ziel ist, unser Denken zu uniformieren.

Ein aktuelles Beispiel

Ein ganz aktuelles Beispiel, wie politische, aber vor allem wirtschaftliche Interessen über den "Qualitäts­journalismus" die Meinung der breiten Öffentlichkeit zu beeinflussen suchen, ist die Debatte zur Impfpflicht. Ich habe Artikel in einigen der gängigen "Qualitätsmedien" recherchiert und die "Information" gefunden, dass ein Kind an Masern gestorben sei und dass der Impfmüdigkeit nur mit einer Impfplicht beizukommen sei. In keiner Zeitung, nicht in der Süddeutschen, der Zeit oder der Frankfurter Allgemeinen, wurde erwähnt, dass das verstorbene Kind bereits vorerkrankt und damit immungeschwächt war. Vor allem aber wurde weggelassen, dass 85% der an Masern Erkrankten geimpft waren! Nach diesem Wissen erübrigt sich eigentlich jede weitere Debatte über die Impfpflicht. Aus diesem Grund wurde dieser Aspekt natürlich auch nicht erwähnt, er hätte das Bild einer uniformen Wahrheit gestört.

Aber es ist nicht nur das gezielte Weglassen von Fakten, die Qualitätsmedien lenken auch den Fokus unserer Aufmerksamkeit gezielt auf emotionale Themen und erzeugen "Aufregerthemen". In der Wahrnehmungspsychologie nennt man das "Fokusverschiebung": Da der Mensch kaum in der Lage ist, den Fokus seiner Aufmerksamkeit auf mehrere Wahrnehmungen gleichzeitig zu lenken, lenkt man den Fokus auf emotional auffühlende Themen, während im Hintergrund ganz andere, bedeutsame Dinge passieren.

Hütchenspieler

Das ist genau die gleiche Technik, mit der uns Zauberer und Hütchenspieler in unserer Wahrnehmung täuschen: Sie lassen etwas scheinbar Bedeutendes vor unseren Augen ablaufen, während das eigentliche versteckt vor unserer bewussten Wahrnehmung abläuft. Genau das ist es aber, was durch die Medien erreicht wird.

Information

Drum prüfe gut, wer sich in-formiert, denn der Informant entscheidet über die sogenannten Fakten und Inhalte.

Wir müssen uns immer fragen, welche bedeutsamen Themen parallel und im Hintergrund eines "Aufregerthemas" ablaufen. Oder anders gesagt: Wenn wir im Nachrichtensprecher den Hütchenspieler erkennen, können wir uns fragen: "Moment mal, welches Thema verdeckt der denn gerade?" Das Aufregerthema "Impfpflicht" verschleiert die zur Zeit stattfindenden Geheimverhandlungen TIPP und TISA und die Ermittlungen zu den NSU­-Morden. Beides Themen, deren Skandalpotential ungeheuerlich ist. TIPP und TISA sind angeblich Wirtschaftsabkommen, die den Handel zwischen Ländern vereinfachen sollen. Merkwürdigerweise werden sie im Geheimen verhandelt und es sickert durch, dass weitreichende Privatisierungen drohen und demokratische Strukturen ausgehebelt werden. Wieso werden wirtschaftliche Absprachen, die angeblich den wirtschaftlichen Verkehr erleichtern und Vorteile für die gesamte Bevölkerung bringen sollen ­- so sagte es Angela Merkel -­ im GEHEIMEN verhandelt???

Bei den Ermittlungen zu den NSU-­Morden gelang an die Öffentlichkeit, dass V­-Männer des Verfassungsschutzes im Moment der Morde am Ort des Geschehens waren. Ein Beamter und V-­Mann­-Führer des Landesamtes für Verfassungsschutz stand unter Mordverdacht und wurde festgenommen. Die Polizei kannte die Namen der V­Männer, jedoch genehmigte der damalige Innenminister Volker Bouffier keine direkten Befragungen dieser Männer!

Genau diese Fakten sind es, die zwar in Teilen an die Öffentlichkeit dringen, die aber in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit in den Hintergrund gedrängt werden sollen. Das ist die Aufgabe der "Qualitätsmedien". Sie sollen unsere Wahrnehmung uniformieren, sie sollen unseren Blick ausrichten. Wir sollen alle in eine Richtung schauen, auf EIN Thema, am besten eines, das uns alle emotional berührt: "Da stirbt ein Kind, weil es immer noch unbelehrbare Impfgegner gibt!"

Fakten weglassen, emotionalisieren und die Wahrnehmung uniformieren. Das ist, was in unserer heutigen Medienwelt in Wahrheit geschieht und was die wahre Bedeutung des Wortes "informieren" ist. Seien wir uns dessen bewusst und hören wir in Zukunft dieses Wort in seiner wahren Bedeutung: Jemand, der informiert ist, steht in Formation, sein Blick geht nur in eine Richtung, er ist in-­formiert. Oder sollte ich lieber uniformiert oder infiltriert schreiben? Klarer wäre es.

Was ist die Lösung?

Ersetzen wir das Wort Information durch Wissen. Wissen ist neutral, sammelt Fakten, emotionalisiert und urteilt nicht vorschnell. Wissen können wir uns aneignen. Wir können uns bewusst sein, dass wir nie alles wissen können, nie jedes Detail und jeden Aspekt eines Themas vollständig erfassen können. "Ich weiß, dass ich nichts weiß" ist wohl die weiseste Aussage, die ein Mensch treffen kann. In ihr schwingt aber auch Bescheidenheit, das Anerkennen des Nichtwissens und demgemäß der Fehlbarkeit eines Urteils mit. Das ist natürlich unattraktiv in einer Welt, in der der Informierte sagt, wo es lang geht und hoch geachtet wird.

Seien wir uns im Klaren: Der Informierende ist immer noch derjenige, der die Fakten auswählt. Er überlegt sich, welche er weglässt und wie er uns informiert bzw. uniformiert. Daran hat sich seit den letzten 200 Jahren nichts geändert.

Fazit

Lassen wir uns nicht informieren, uniformieren, desinformieren. Seien wir uns der wahren Bedeutung des Wortes "informieren" bewusst und schauen kritisch auf jede Information in einer von politischen und wirtschaftlichen Interessen geleiteten Medienwelt. Sammeln wir Wissen, teilen es untereinander und bilden wir uns kein vorschnelles Urteil. Stärken wir den Austausch von Fakten (keinen Informationen....), stärken wir demokratische Prozesse und die Möglichkeiten zur Mitwirkung an Entscheidungen, die uns alle betreffen. Fragen wir uns immer, welches Aufregerthema des Qualitätsjournalismus uns von welchen Themen ablenken soll. Wenn wir im Nachrichtensprecher den Hütchenspieler sehen, der uns vom Eigentlichen ablenken soll, sind wir schon ein ganzes Stück klüger und können beginnen, selbst zu recherchieren. Denn zum Glück ist es den Mächtigen nicht geglückt, das Internet vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Noch ist es ein Medium, in dem die Menschen Wissen und Fakten ungefiltert teilen können. Nutzen wir es.

Peter-Clemens Petersen

 

 

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