Von der Wichtigkeit des Stillens für die Mutter-Kind-Beziehung und die Gesundheit des Babys

Stillen ist das Beste für das Baby – das dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Muttermilch ist kostenlos, garantiert keimfrei, kann nicht vergessen werden und ist immer in der richtigen Temperatur und Menge verfügbar. Aber Stillen ist mehr als nur eine praktische und gut abgestimmte Art und Weise, einen Säugling zu ernähren, Stillen kann noch mehr.

Stillen ist eines der besten Beispiele für die haushohe Überlegenheit natürlicher Mechanismen gegenüber technischen Nachahmungen. Hersteller künstlicher Säuglingsnahrung werben, ihre Produkte enthielten alles, was ein Säugling benötige, doch das ist eine dreiste Marketing-Lüge! Weder können künstliche Produkte den Immunschutz der Muttermilch imitieren, noch passt sich ihre Dosierung automatisch an die Bedürfnisse des Kindes an. Genauso wenig erfüllt die Ernährung mit der Flasche die Bedürfnisse des Säuglings nach Nähe und Körperwärme. Werfen wir einen Blick auf die positiven Effekte des Stillens im Detail.

Vorteile für die Gesundheit des Babys

Trinkendes Baby

Harmonie pur: Trinkender Säugling

Die Empfehlungen, wie lange insgesamt gestillt werden sollte, gehen auseinander. Während die nationale Stillkommission in Deutschland die Entscheidung gänzlich bei Mutter und Kind belässt, empfiehlt die WHO eine Gesamtstilldauer von etwa 24 Monaten. Die durchschnittliche weltweite Stilldauer beträgt 3 Jahre! Denn in vielen Ländern werden Kinder bis zu 4 oder 5 Jahren gestillt. In jedem Fall wird deutlich, dass das Kind während der Zeit, in der es gestillt wird, sich enorm weiterentwickelt und sich die Anforderungen an die Muttermilch entsprechend ständig ändern – auch noch nach Einführung der Beikost.

So ist die Vormilch, das so genannte Kolostrum, die das Baby direkt nach der Geburt trinkt, besonders reich an Immunstoffen, die es gegen Krankheiten schützen. Daneben ist sie reich an Proteinen, die besser und schneller verarbeitet werden können als Fett und außerdem für den Körper wichtige Grundbausteine für die Bildung einer Vielzahl von Stoffen liefern. Damit kriegt das Neugeborene direkt nach der Geburt schnell verfügbare Energie, die den noch unreifen Verdauungstrakt minimal belastet und einen Immunbasisschutz.

Dosierung einer Ersatznahrung

Das Anmischen von Ersatznahrung erinnert an ein Chemielabor – Doch trotz Messlöffel ist es nie ausgeschlossen, dass das Kind zu viel oder zu wenig bekommt. Die Natur kann das deutlich besser!

Aber auch danach passt sich die Muttermilch ständig den Bedürfnissen des Kindes an. So sinkt die Menge an Proteinen in der Muttermilch in den ersten sechs Monaten beständig ab, damit das Baby nicht mit Nährstoffen überversorgt wird – immerhin hat es ja auch noch reichlich Babyspeck. Eine weitere Kontrolle findet übrigens ständig durch die Regulierung der Milchmenge statt. Trinkt das Baby mehr, wird auch – bis zu einem gewissen Punkt – mehr Milch produziert, bei geringerer Nachfrage entsprechend weniger. Über- oder Unterfüttern ist beim Stillen also vollkommen unmöglich – sofern man sich am Trinkbedürfnis des Kindes orientiert.

Doch nicht nur langfristig gibt es immer wieder Veränderungen in der Zusammensetzung der Muttermilch. Auch über den Tagesverlauf ändern sich die Inhaltsstoffe. So haben spanische Forscher herausgefunden, dass die Muttermilch morgens mehr anregende Substanzen erhält, wohingegen abends und nachts schlaffördernde Stoffe überwiegen.

All diese feinen Abstimmungsmechanismen sind mit künstlicher Säuglingsnahrung entweder gar nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand nachzuahmen – einen der Muttermilch ebenbürtigen Immunschutz können Industriepräparate kaum gewährleisten. Das Stillen ist für das Baby also nicht nur die bessere Nahrungsquelle, sondern obendrein noch ein solider Schutz vor Krankheiten.

Wichtigkeit für die Mutter-Kind-Beziehung

Stillen schafft eine besonders innige und feste Bindung zwischen Mutter und Kind. Die meisten Babys suchen beim Stillen den Augenkontakt mit der Mutter (sofern sie nicht gerade versuchen, einzuschlafen). Außerdem spüren sie die Wärme der Mutterbrust und können die Mutter riechen.

Stress

So schön es auch ist, Kinder zu haben: Nicht immer ist alles eitel Sonnenschein – Gut, dass die Hormone, die beim Stillen freigesetzt werden, der Mutter dabei helfen, zu entspannen und das Stresslevel zu senken

Wie französische Forscher herausgefunden haben, erinnern sich auch längst abgestillte Zweijährige noch an den Geruch der Mutterbrust. Kein Wunder: Die kleinen Erhebungen auf dem Brustwarzenvorhof sind Talgdrüsen, die den Geruch der Mutter an der Brust besonders intensiv machen.

Stillen ist also eine Tätigkeit, bei der weit mehr passiert, als dass das Baby an der Brust der Mutter trinkt. Für das Baby ist der Platz an der Mutterbrust direkt nach der Gebärmutter – in die es ja kein Zurück mehr gibt – der sicherste und schönste Ort der Welt. Daher verwundert es wenig, dass Babys auch an der Mutterbrust trinken, wenn sie Trost suchen. Ebenfalls ist oft zu beobachten, dass kranke Kinder mehr trinken. Das Kind erfährt beim Stillen Sicherheit, Geborgenheit und Nähe in seiner reinsten Form.

Für die Mutter ist das Stillen immer wieder die Möglichkeit, in Ruhe und ablenkungsfrei innigen Kontakt zum eigenen Kind aufzunehmen, es zu betrachten und ihm nahe zu sein. Tatsächlich senkt Stillen nachweislich den Spiegel des Stresshormons Cortisol und sorgt für die Ausschüttung des „Bindungshormons“ Oxytocin.

Der beim Stillen ausgeschüttete Hormoncocktail führt nachweislich zu mehr Ruhe, Gelassenheit und einem Abbau von Stress und Aggressionen. Eine Studie hat sogar herausgefunden, dass nicht gestillte Kinder ein 2,6-fach höheres Risiko haben, von ihren Eltern misshandelt zu werden, als gestillte Kinder.

Baby greift nach Hand

Ohne Stillen ist der Aufbau einer sicheren Mutter-Kind-Bindung deutlich schwieriger

Durch den ausgleichenden Effekt des Stillens kann die Mutter mit mehr Mitgefühl und Feinfühligkeit auf das Kind eingehen, was in einer besseren Bindung und weniger Ängsten und Unsicherheit auf Seiten des Kindes resultiert. Von frühkindlichen Ängsten weiß man, dass sie sich lebenslang auswirken können. Mögliche Konsequenzen sind Lernschwächen, ein geschwächtes Immunsystem und Inflexibilität gegenüber Veränderungen.

All diese positiven Effekte verstärken sich mit der Dauer des Stillens. Sollte einer Mutter aber das Stillen wirklich nicht möglich sein – ein Fall, der möglich ist, aber selten vorkommt – so gilt, dass auch jede noch so kurze Stillphase ein Gewinn für Mutter und Kind ist. Es steht außer Frage, dass man mit künstlicher Säuglingsnahrung ein Baby satt bekommt, und sicherlich kann man seinem Kind auch neben dem Stillen Wärme und Nähe geben. Nichtsdestoweniger sind am Stillen derart viele Prozesse beteiligt, die zum Gedeihen des Babys und einer gelingenden Mutter-Kind-Beziehung beitragen, dass es kaum gute Gründe gibt, nicht zu stillen, wenn es einem denn möglich ist. Denn was kann wichtiger sein als das gesunde Gedeihen des eigenen Kindes?


Quellen und weiterführende Links

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=31464 http://www.fruehe-kindheit.net/download/bindungsfoerderung_durch_stillen_deu.pdf http://www.stillkinder.de/achten-sie-darauf-was-sie-sagen/ http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_vorteile-des-stillens-f-r-das-kind_1139.html

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