Jedes Kind wird hochsensibel geboren

Hochsensibilität wird heute wie eine Krankheit gehandelt. Wenn Menschen nah am Wasser gebaut sind, sich gerne zurückziehen und Menschenansammlungen meiden oder innerlich abwesend wirken, wird ihnen "Hochsensibilität" bescheinigt. Sie sind eben "anders" und müssten lernen, sich zu integrieren. Wenn Du Dich in dieser Beschreibung wiederfindest oder ein Kind mit einem "auffälligen" Charakter hast, dann ist hier eine gute Nachricht für Dich - Hochsensibilität ist das Normale, denn jedes Kind wird mit dieser Sensibilität geboren. Doch die meisten Menschen werden in ihrer Kindheit dahingehend konditioniert, diese natürlichen Impulse nicht mehr wahrnehmen zu können.

Der Mensch ist nicht als Produkt seiner Umwelt gedacht

Jede Veränderung, jede neue Erfindung, jedes Buch und jedes neue Theaterstück beginnt seine Existenz in Form eines Gedankens. Der nicht als Reaktion auf einen äußeren Einfluss entsteht, sondern scheinbar aus dem Nichts in Dir auftaucht. Ohne diese inneren Impulse würde sich in der Welt nichts verändern können. Sie bewirken Ideen und Visionen von Dingen, die zu diesem Zeitpunkt auf der Erde noch nicht existieren. Das ist natürliches Wachstum und Entwicklung, auch wenn der Mensch die neuen Dinge in vielen Fällen gegen sich selbst einsetzt, weil er in seiner geistigen Reife noch in den Babyschuhen steckt.

Hochsensibilität

In unserer derzeitigen Zivilisation werden Menschen auf das begrenzt, was sie sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken können. Hochsensible Kinder sind innerlich in ihrer Wahrnehmung weniger begrenzt.

Wenn Du verstehst, dass nicht Du Deine Haare und Fingernägel wachsen oder das Blut in Deinem Körper kreisen lässt, dann kommen wir an einen Punkt, den wir die Natur nennen. Oder das Leben, die Liebe, Gott, Entwicklung, Kraft, Energie, Intuition oder ihm einen Namen eigener Wahl geben. Eindeutig ist nur, dass diese natürlichen Dinge geschehen, ohne dass wir sie in Gang setzen. Als ob das Leben einen eigenen Fahrplan hätte, dem wir uns anpassen oder ihn ignorieren können. 

Bist Du hochsensibel, ist das der Ort, an dem Du zu Hause bist. Du brauchst es, mit Deinen Gedanken aus der physischen Welt der Formen entfliehen zu können, die starr und nutzungsorientiert lebt. Nicht nur als Kind wirst Du das Gefühl haben, ständig zwischen zwei Stühlen zu sitzen, dem Müssen und dem Wollen, wobei sich Dein Wollen von dem der meisten Menschen unterscheidet. Was Du willst, ist nicht nur für Dich, sondern für alle gut. Auf Kosten anderer zu leben, bereitet Dir Kopfschmerzen und lässt Dich eine Abhängigkeit spüren, die keinen natürlichen Ursprung hat. Du wirst als Träumer bezeichnet, als Phantast, weil Du Gedanken in dir trägst, die andere belächeln und als unmöglich abtun. Es kann nicht sein, was nicht ist. Wenn etwas noch nicht vorhanden ist, dann braucht es einen Menschen, der Ideen in sich reifen lässt. Hochsensible Menschen können das. Wenn sie genügend Selbstwertgefühl und Verständnis vom Leben entwickelt haben, dann wissen sie, dass diese "unmöglichen" Vorstellungen direkt aus der Tiefe des Lebens in ihnen aufgestiegen sind, um neue Dinge in die Welt zu bringen.

Hochsensibilität bedeutet, mitfühlend und liebend zu sein

In unserer derzeitigen Zivilisation werden Menschen auf das begrenzt, was sie sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken können. Der Sinnesmensch erlebt seinen Höhepunkt. Hochsensible Kinder sind innerlich in ihrer Wahrnehmung weniger begrenzt. Sie können sich durch ihre Sinnesorgane mitteilen, erleben aber zusätzlich zu den äußeren Reizen weiterhin die Impulse, die von Innen kommen. Wenn Du Deine Wahrnehmung auf Deine Umgebung richtest, wirst Du in den meisten Fällen auf diese reagieren. Der Ursprung Deines Denkens und Handels liegt dann nur außerhalb von Dir. Wer innerlich hingegen noch offen ist, wird mit seinem Verhalten auf andere Menschen befremdlich wirken. Denn diese Menschen sind es, die verzeihen, wo jeder andere ablehnen würde. Die vom Wenigen abgeben, die ihre Zeit für andere verwenden und mit ihrer Ausstrahlung immer Menschen anziehen, die sich bei ihnen aufgefangen fühlen. Weil das Leben uns so gemacht hat und dies der ursprünglich im Menschen wohnende Charakter ist. 

Je früher Kinder in eine Einrichtung kommen, desto schneller wird dieser natürliche Lebensausdruck überdeckt. Die Ellenbogen einzusetzen, um zu bekommen, was man möchte, ist dann normal. Seine eigene Wut an anderen abzureagieren, auch das ist normal. Schubsen, beschimpfen und sich über andere Kinder lustig machen - so ist es eben. 
Nein, es ist nicht so. Es ist das, was wir daraus machen!

hochsensibel

Es kann nicht sein, was nicht ist. Wenn etwas noch nicht vorhanden ist, dann braucht es einen Menschen, der Ideen in sich reifen lässt. Hochsensible Menschen können das.

Wer mit einem Jahr oder sogar früher in einer Kindereinrichtung untergebracht wird, kann seine natürlichen Impulse nicht mehr leben. Essen und Schlafen nach Bedarf, Kuschelzeiten und sich geliebt fühlen, nur weil man da ist ( leistungsfrei), gibt es dann nicht mehr. Pädagogik verkauft Dir ein Konzept von Trennungsschmerz, weil es Dir das Herz zerreißt, wenn Du Dein Kind in fremde Hände gibst, von denen Du nicht einmal weißt, wie sich dieser Mensch Deinem Kind gegenüber benehmen wird. Dieser Schmerz und die Angst Deines Kindes zeigen Dir, dass hier etwas nicht richtig läuft und tief in Deinem Herzen weißt Du das. Aber wir reden es weg, argumentieren mit Notwendigkeiten oder versuchen unserem Nachwuchs zu erklären, dass es wichtig sei, mit anderen Kindern zurechtzukommen. Dass man sich eben integrieren müsse. 

Werden hochsensible Kinder "integriert", zerbrechen sie innerlich. Denn sie werden gezwungen, jemand zu sein, der sie naturgegeben nicht sind. Hast Du Dich schon einmal gefragt, wohin sie integriert werden sollen? Musste Dein Kind sich in deine Familie integrieren oder hatte es nicht von Anfang an seinen ganz eigenen Platz? Es ist, wer es ist. Und wenn jeder dem anderen liebevoll begegnet, dann entfaltet sich von selbst Harmonie. Entsteht Streit zwischen Geschwistern, ist es Aufgabe der Eltern, zu schlichten und für die Bedürfnisse des Einzelnen zu sorgen, damit wieder Frieden herrscht. Es geht um ein Umfeld voller Liebe. In dem jeder gesehen und akzeptiert wird, wie er ist und mit dem, was er kann und wie er es kann. Müssen Deine Kinder Leistungen erfüllen, damit Du sie liebst? Oder ist dieses Empfinden nicht ganz selbstverständlich und ohne Dein Zutun in Dir?

Kinder, die diese Liebe erfahren haben, und zwar länger als ein paar Monate, sind darin verwurzelt. Sie haben das Urvertrauen erfahren dürfen, dass für sie gesorgt wird, ohne Vorbedingungen erfüllen zu müssen. Sie sind nach wie vor für die Liebe in all ihren Ausdrucksmöglichkeiten offen und erwarten, diese auch in ihrer Umwelt zu sehen und zu erleben. Doch dort - in Einrichtungen jeglicher Art - stoßen sie auf unnatürliche Bedingungen. Auf Kinder, die ihr Selbstwertgefühl stärken, indem sie andere hänseln und verachten. Denn diese Kinder haben vergessen, wie es ist, geliebt zu sein. Sie kennen nur das Gefühl, für ein Handeln belohnt zu werden, das den Vorstellungen Erwachsener entspricht. 

Sie sind als Weltverbesserer geboren

Ein hochsensibles Kind versucht, die innere Welt der Liebe, Güte, Gerechtigkeit und Kameradschaft nach Außen zu bringen. Und wird auf Unverständnis stoßen oder ausgenutzt werden. Weil die Reaktionen der anderen nicht den gleichen Beweggründen, sondern dem Egoismus entspringen werden. Das liebevolle Spiegelbild der Eltern wird schon nach wenigen Monaten durch die Kita ersetzt. Einem Ort, an dem stille und ruhige Kinder als pflegeleicht eingestuft werden und nicht viel Betreuung brauchen. Hier wird Dein Kind nicht geliebt. Hier wird es betreut. Und hier lernt es, sich zu fragen, was schief gelaufen ist. Warum es an einem Platz sein muss, an dem es nicht in die Arme genommen wird, wenn ihm danach ist. Warum es alles schnell machen muss, wenn die Dinge doch ihre Zeit brauchen. Warum es auf einmal "die Gruppe" ist und für Fehlverhalten anderer zur Rechenschaft gezogen wird. Das ganze menschliche Verhalten wird für ein Kind, das hochsensibel ist, von heute auf morgen zu einer einzigen großen Frage. Und wird Depressionen, Überängste und Abwehrverhalten bewirken. Dein Kind findet hier keine Liebe. Keine Spiegelung positiver Werte wie Geduld, Achtsamkeit, Stille, Ruhe und Verständnis. Es wird zu einem Verhalten aufgefordert, das sich an materiellen Nützlichkeiten orientiert. Es hat sich in eine Vorstellung vom Menschen zu integrieren, die nicht funktionieren kann. Denn Du musst besser sein als der andere, um zu bekommen, was Du brauchst. Und damit ist der Samen für Hass, Ängste und Gewalt gelegt.

Jedes Kind wird hochsensibel geboren. Wenn Du in die Augen eines Säuglings siehst, weißt Du es. Du blickst in diesem Moment in die Tiefe der Natur. Dein Kind ist nicht anders. Es ist zum großen Teil noch immer, was es ursprünglich ist. Es ist Dein Umfeld, das diese Wahrheit vergessen hat und für richtig erklärt, was grundverkehrt und unmenschlich ist. Und nun den Zwang ausübt, den Charakter Deines Kindes anzugleichen. In jeden neuen Menschen legt die Natur Liebe, Verständnis und Weisheit hinein, die einen liebevollen, ehrlichen, großherzigen und intelligenten Charakter hervorbringen werden, wenn das Kind in einem entsprechenden Umfeld lebt. Mit Menschen, die ihr Leben nicht Studien, Theorien oder Nützlichkeiten unterworfen haben, sondern durch ihre eigenen Erfahrungen herausfinden, dass das Leben nicht vom Menschen gemacht wird, sondern der Mensch vom Leben.

 

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  • Jedes Kind wird hochsensibel geboren

    Der Erreger ist nichts, das Milieu ist ALLES!

    Lg S

  • Jedes Kind wird hochsensibel geboren

    Liebe/r A.D.,
    vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Mit Deinen Empfindungen bist Du nicht alleine - so wie Dir ist es vielen Kinderseelen gegangen und geht es heute noch.
    Das staatliche Schulsystem ist sicherlich nicht förderlich für die Entwicklung der Seele. Vielleicht interessiert Dich unser Blogartikel dazu? Hier findest Du ihn: https://www.regenbogenkreis.de/blog/leben-mit-kindern/staatliche-schulen-sind-gefaengnisse-fuer-kinder
    Liebe Grüße,
    Dein Team vom Regenbogenkreis

  • Jedes Kind wird hochsensibel geboren

    Liebe/r A.D.,
    vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Mit Deinen Empfindungen bist Du nicht alleine - so wie Dir ist es vielen Kinderseelen gegangen und geht es heute noch.
    Das staatliche Schulsystem ist sicherlich nicht förderlich für die Entwicklung der Seele. Vielleicht interessiert Dich unser Blogartikel dazu? Hier findest Du ihn: https://www.regenbogenkreis.de/blog/leben-mit-kindern/staatliche-schulen-sind-gefaengnisse-fuer-kinder
    Liebe Grüße,
    Dein Team vom Regenbogenkreis

  • Jedes Kind wird hochsensibel geboren

    Ich bin zudem der Meinung, dass das obligatorische Schulsystem in der Hinsicht auch seinen Teil dazu beiträgt.
    Relativ gut kann ich mich noch an die Zeit vor der eigentlichen Schulzeit erinnern, welche viel unbeschwerter war .. - wobei mir selbst die Kindergartenzeit damals schon sauer aufstieß. An Hänseleien kann ich mich ebenso gut erinnern wie an vergleichbare, aber noch schädigendere Diskrepanzen zu Schulzeiten.
    Die vielen Menschen, die einfach unglücklich wirkten und ihr zerstörtes Selbst an andere 'rangniedrigere' Kinder projezierten, machten mich damals schon absolut traurig.
    Wie oft ging ich unter recht starken psychosomatischen gastrointestinalen Beschwerden zur Schule, ausgelöst, durch den Druck, jeden Tag funktionieren zu müssen. Sich dem System zu fügen. Leistung zu erbringen. Immer und immer wieder. 13 Jahre lang.

    Toller Artikel!

    Viele Grüße, A. :)

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