Die Gewinnung von Daunen

Bei Daunen handelt es sich um das Untergefieder von Wasservögeln, hauptsächlich von Enten und Gänsen. Für die Daunengewinnung werden die Tiere bis zu fünfmal im Jahr gerupft und leiden dabei unter großen Schmerzen und Stress.

Als Daunen bezeichnet man das Untergefieder von Wasservögeln, hauptsächlich von Enten und Gänsen. Sie wachsen verstärkt im Bereich der Brust unterhalb des äußeren Schutzgefieders. Eine Daune wiegt ungefähr 0,001- 0,002 g. Ein Kilogramm Daunen besteht aus etwa einer halben Million einzelner Daunenfedern. Im Gegensatz zu anderen Federn sind Daunen besonders weich und können in ihren feinen Verästelungen sehr viel Luft speichern, wodurch sie eine gute Isolierung und Wärmedämmung ermöglichen. Deshalb sind Daunen sehr beliebt als Füllmaterial für Kissen, Bettdecken und Winterbekleidung. 

Weiße Gänse werden für die Daunengewinnung bevorzugt. Viele Hersteller von Daunenbettwäsche, Schlafsäcken und Skikleidung behaupten, dass Daunen nur ein Nebenprodukt bei der Gewinnung von Gänsefleisch seien und diese nur von getöteten Gänsen entnommen würden. Das stimmt definitiv nicht. In der Regel werden weiße Gänse für die Daunengewinnung bis zu fünfmal im Jahr gerupft, was für die Tiere entsetzliche Schmerzen und massiven Stress bedeutet. Im Gegensatz zum „Schlachtrupf“, bei dem die Gans nur einmal nach der Schlachtung gerupft wird, bietet der sogenannte „Lebendrupf“ ein lukratives Geschäft, weil eine Gans bis zur Schlachtung bis zu sieben Mal gerupft werden kann, wodurch diese einen siebenfachen „Ertrag“ liefert.

Das Rupfen von Daunen ist Tierquälerei

Beim Lebendrupf werden den Gänsen alle paar Wochen circa 140 Gramm Daunen ausgerupft, bevor sie schließlich im Schlachthaus enden. Ein geübter Rupfer kann täglich bis zu 100 Gänse rupfen. Die Gänse werden zum Rupfen oft kopfüber zwischen den Knien eingeklemmt. Weil diese dann voller Panik mit den Flügeln schlagen, kommt es häufig vor, dass die Rupfer ihnen die Flügel brechen. Während des Rupfens werden den Gänsen büschelweise die Federn ausgerissen, wobei oft ganze Hautlappen mit ausgerissen werden. Viele Gänse sterben einen qualvollen Tod an ihren Verletzungen.[1]

Der Lebendrupf ist in der EU verboten

Obwohl es mittlerweile in den EU-Ländern verboten ist, Gänse bei lebendigem Leib zu rupfen, besteht keinerlei Möglichkeit dies zu kontrollieren, da kein unabhängiges Zertifikat mit Kontroll-, Bußgeld- und Sanktionsmöglichkeiten besteht.[2] Die deutsche Daunenindustrie importiert jährlich bis zu 16.000 Tonnen Daunen aus der ganzen Welt, hauptsächlich aus China, Ungarn, Polen und Frankreich.[3] In Ungarn werden jedes Jahr ungefähr 300.000 Gänse mehrfach lebend gerupft

In diesen Produkten können Daunen enthalten sein

Aufgrund ihrer isolierenden und Wärme speichernden Eigenschaften werden Daunen in vielen Produkten verwendet. Hauptsächlich können Daunen in folgenden Textilien vorkommen:

1. Bettdecken, Kopfkissen und Oberbetten

Daunen sind sehr weich und können aufgrund ihrer feinen Verästelungen viel Luft speichern, wodurch sie eine gute Isolierung und Wärmedämmung ermöglichen. Daher werden sie gerne als Füllmaterial für Kissen, Bettdecken und Winterbekleidung verwendet. Um Tierleid zu vermeiden können wir Alternativen aus Biobaumwolle, Hanf- und Kapokfasern, Lyocell, Polyester, und Acryl wählen.

Da Daunen antiallergische Eigenschaften aufweisen und Hausstaubmilben abhalten, werden sie oft für Bettdecken, Kopfkissen und Oberbetten verwendet. Daunenbetten werden häufig als „hypoallergen“ und für Allergiker geeignet angepriesen. Werden sie jedoch durch nächtliches Schwitzen feucht, verlieren sie einerseits ihre isolierenden Eigenschaften und begünstigen andererseits die Bildung von Schimmel und Pilzen und fördern das Wachstum von Bakterien. Anstelle von Daunenbettwäsche gibt es mittlerweile auch tierfreundliche Bettdecken und Kopfkissen aus Pflanzenfasern wie Kapok, Hanf und Lyocell. Kapokfasern stammen von dem tropischen Kapokbaum, sind sehr leicht, haben eine optimale Wärmedämmung und werden deshalb auch „Planzendaunen“ genannt. Lyocell ist eine natürliche Cellulosefasern, die aus Holz gewonnen wird. Kopfkissen werden oft mit einer Füllung aus Dinkelspelz, Biobaumwolle und Hirse angeboten, was sehr gute Alternativen zu Daunen sind.

 2. Jacken, Westen, Handschuhe und Winterbekleidung

Im Innenfutter von Winter- und Skibekleidung befinden sich ebenfalls häufig Daunen. Hier lohnt sich ein Blick auf das Etikett, da hier Hinweise wie „enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs“ verraten, dass Daunen verarbeitet wurden. Im Zweifelsfall kann man sich auch vor Ort im Geschäft erkundigen oder bei den Herstellern nachfragen, ob Daunen enthalten sind. Alternativ zu Kleidung mit Daunen bieten immer mehr Hersteller vegane Kleidung an, deren Innenfutter aus pflanzlichen oder synthetischen Materialien besteht. Füllstoffe, wie Thermore Ecodown und PrimaLoft werden auf Polyesterbasis hergestellt und weisen auch im nassen Zustand sehr gute Isolationseigenschaften auf und trocknen schnell. Alternativen zu Kleidung mit Daunenfüllung findest Du bei Firmen, wie Bleed und Save the Duck.

3. Schlafsäcke

Auch als Füllung in Schlafsäcken werden oft Daunen verwendet, was jedoch zu ähnlichen Problemen mit Schimmel- und Bakterienbildung führen kann, wie bei der Daunenbettwäsche. Zum Glück gibt auch bei den Füllungen von Schlafsäcken gute Alternativen zu Daunen, die meistens aus Kunstfasern wie Thermore Ecodown und PrimaLoft bestehen. Sie sind leicht, nehmen im Gegensatz zu Daunen nur wenig Feuchtigkeit auf und können, falls sie nass werden, sehr schnell wieder trocknen.

4. Sofapolster und gepolsterte Matratzenbezüge

In Sofapolstern und Matratzenbezügen können sich ebenfalls Daunen verbergen. Alternativ dazu kannst Du auf Polster aus Schaumstoff, Formpolymer, Polyurethan und Polyester zurückgreifen.

Welche alternativen Möglichkeiten haben wir?

Jeder, der Produkte kauft oder verwendet, die Daunen und andere Federn enthalten, unterstützt die tierquälerischen Machenschaften der Gänsefleisch- und Daunenindustrie. Um unnötiges Tierleid zu vermeiden lohnt es sich vor einem Kauf nachzufragen, ob Daunen und Federn verarbeitet wurden. Alternativ dazu könnte man sich zum Beispiel für Produkte aus Biobaumwolle, Hanf- und Kapokfasern, Lyocell, Polyester, und Acryl entscheiden. Sehr gut eignet sich bei der Suche nach daunenfreien Textilien und Produkten der Peta Shopping Guide.

Quellen:

[1] http://www.peta.de/daunen#.Vrd0l0JYA8oZ
[2] Richtlinie 98/58/EG des Rates vom 20. Juli 1998 über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere, Artikel 3
[3]http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/daunen-mit-blut--100588369.html

Weiterführende Informationen findest Du unter:

http://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1886
http://www.natur.de/de/20/Tierleid-fuer-warme-Daunen,1,,1800.html
http://www.sueddeutsche.de/panorama/gaense-daunen-und-lebendrupf-das-arme-federvieh-1.1028568
http://www.sueddeutsche.de/panorama/gaense-daunen-und-lebendrupf-das-arme-federvieh-1.1028568-2

Al Schneider, "Down-Filled Clothing vs. Synthetics," Letters, The Washington Post Helath Section, Jan. 16, 1990.
Henry Kamm, "No Bed of Feathers for a Goose in Hungary," The New York Times, June 2, 1988.