Familie: Alliaceae (Zwiebelgewächse)
Inhaltsstoffe: Allicin (0,005%), Alliin (0,5%), Methyl-L-Cysteinsulfoxid (0,07%), Flavonoide, Lecitine,
Mineralsalze, Eisen, ätherisches Öl (Vinylsulfid), Prostaglandine A, B & F
Verwendbare Teile: Meist Blätter, es kann aber die ganze Pflanze verzehrt werden
Oft beschriebene Eigenschaften: Adstringierend, anregend, antibiotisch, blutreinigend, senkt
Cholesterinspiegel & Blutdruck, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend, schweißtreibend, Stoffwechsel anregend
Anwendung bei: Atemwegsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen,
Frühjahrsmüdigkeit, Magen-Darm-Probleme (Blähungen, Durchfall, Wurmbefall).

Bärlauch wächst nahezu überall in Mitteleuropa.
Man weiß, dass der Bärlauch schon in der Antike als „Allium Ursinum“ bezeichnet wurde. Wie genau er zu seinem Bärennamen kam, ist jedoch unbekannt. Zwei Theorien gibt es: die Eine besagt, dass die Bären gerne nach ihrem Winterschlaf Bärlauch aßen. Die andere Theorie geht eher auf eine Metapher ein, nämlich, dass der Bärlauch auch dem Menschen Bärenkräfte verleiht.
Gesunder Blutkreislauf und Darm
„Bärenkräfte“ bezieht sich auf die vielen positiven Auswirkungen, die dem Bruder von Knoblauch und Zwiebel nachgesagt werden: er soll die beiden wesentlichen Systeme unseres Körpers fleißig unterstützen. In Bezug auf das Herz-Kreislauf-System sollen seine Inhaltsstoffe dabei helfen, einer Verkalkung der Arterien vorzubeugen und die Durchblutung von Haut, Organen und Muskeln zu verbessern. Daher wird er gerne bei kalten Händen und Füßen, durchblutungsbedingten Kopfschmerzen oder Gedächtnisschwäche verwendet. Das Verdauungssystem wird angeblich durch die schwefelartigen ätherischen Öle unterstützt, was Blähungen und Durchfall den Garaus machen könnte und er könnte sogar – wie sein naher Verwandter der Knoblauch – als natürliches Mittel gegen Wurmbefall eingesetzt werden. Das kann besonders für Tierbesitzer eine große Erleichterung sein, wenn sie ihre Tiere nicht mit Chemie aus der Apotheke vollpumpen möchten.
Bärlauch selber sammeln im Frühjahr
Bärlauch wächst nahezu überall in Mitteleuropa und hat dementsprechend im Volksmund viele Namen: Zigeunerlauch, Ramsen und Knoblauchspinat sind nur ein paar Beispiele. Im Englischen spricht man vom „wild garlic“, dem wilden Knoblauch. In Deutschland wächst er mehr im Süden als im Norden, wo er mithin regional als „bedroht“ eingestuft wird. Er mag es gerne schattig, feucht und humusreich, wie es oft in unseren Wäldern der Fall ist. Wo er sich wohl fühlt, kann er im Frühling den ganzen Boden bedecken und den verträumten Wanderer auf einer Knoblauchduftwolke durch die laue Frühlingsluft tragen.
Von März bis Mai steht er in Blüte. Gesammelt werden die Blätter typischerweise davor. Vor zwei Dingen sollte man sich beim Sammeln in Acht nehmen. Zum einen besteht im Wald immer die Gefahr, dass eine Pflanze mit Wuchsbandwurm verseucht ist. Dagegen kann man sich nur mit Abkochen zuverlässig schützen. Zum anderen ist eine Verwechslung mit dem Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen möglich, die beide giftig für den Menschen sind. Hier kann einerseits das Riechen an den Blättern weiterhelfen, andererseits lassen sich Unterschiede zwischen den Pflanzen erkennen, wenn man sich vor dem Sammeln ausführlich mit den physiologischen Eigenheiten auseinandersetzt. Eigentlich selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert ist, dass man niemals rücksichtslos und maßlos sammeln sollte. Gerade im Norden Deutschlands, wo der Bestand kleiner ist, sollte darauf geachtet werden, nicht alles radikal abzuernten und zu zerstören. Die natürliche Apotheke soll eine Chance zum Überleben haben!

Sehr lecker: Bärlauch-Pesto.
Leckere Rezepte
Am wirkungsvollsten ist der Bärlauch, wenn man ihn frisch verzehrt. Gerade im Frühjahr bietet sich da eine Bärlauchkur an, bei der man Wandern, Sammeln, Bärlauchverzehr und auch eine insgesamt gesunde Ernährung intensiv kombinieren kann. Das Trocknen für eine längere Haltbarkeit bietet sich hingegen nicht an. Hierbei gehen ein Großteil der Wirkstoffe schlichtweg verloren. Wer sich das ganze Jahr über mit den wohltuenden Inhalten für Bärenkräfte versorgen möchte, sollte lieber auf eine Bärlauchtinktur zurückgreifen, wie sie auch bei uns im Shop zu erhalten ist.
Ein klassisches Rezept für den Verzehr frischen Bärlauchs ist das Bärlauchpesto. Hier nimmt man gutes Olivenöl, am besten in Bioqualität, die frisch gesammelten Bärlauchblätter, Pinienkerne oder Sonnenblumenkerne, Salz und Pfeffer. Alles zusammen wird mit dem Mixer schön klein gemacht und kann sofort auf die Vollkornpasta aufgebracht werden. Ich persönlich esse alle Arten von Pesto auch gerne auf frischem glutenfreien Brot.
Eine weitere interessante Art der Zubereitung ist die Milchsäurevergärung. Mit Salz, Wasser und ein wenig Zeit kann man so selbst ein super gesundes Bärlauchkimchi herstellen, was wiederum etwas länger haltbar ist, als der frische Bärlauch selbst.
Ein weiteres Rezept beschäftigt sich mit den Knospen, sprich den ungeöffneten Blüten des Bärlauchs. Aus diesen kann man ganz leicht selbst Bärlauchkapern herstellen. Dazu braucht man die Knospen nur ca. 2 Tage lang in Salz liegen lassen, am besten in einem Glas, das man hin und wieder schüttelt. Dann entfernt man das Salz wieder und lässt die Knospen in einer Hälfte Wasser und einer Hälfte Essig 15 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Je nach Geschmack können hier Xylit, Pfeffer und Lorbeerblätter zugefügt werden. Das Ganze wird dann heiß in Gläser abgefüllt und verschlossen.
Kannst Du es auch kaum erwarten, dass es wieder Frühling wird?!
Quellen:
1. https://de.wikipedia.org/wiki/Bärlauch
2. http://www.heilkraeuter.de/lexikon/baerlauc.htm
3. https://lamiacucina.wordpress.com/2010/04/17/von-barlauchkapern-wildpflanzen-und-einem-buch/
4. https://de.wikipedia.org/wiki/Kimchi