Nachhaltiger Umgang mit Nahrungsmitteln

Wie Lebensmittel Klima und Umwelt beeinflussen

Als aus Jägern und Sammlern sesshafte Siedler wurden, die Ackerbau und Viehzucht für sich entdeckten, begann die Veränderung des Planeten Erde durch den Menschen. Seither sind viele tausend Jahre vergangen, in denen wir immer zahlreicher wurden und die Natur zusehends verdrängten. Mittlerweile werden rund 37 % der globalen Landfläche landwirtschaftlich genutzt, das sind etwa 5 Millionen Hektar.

Während täglich etwa 230.000 neue Menschen geboren werden, wächst unsere Erde nicht mit. Die Flächen, die zur Produktion von Lebensmitteln zur Verfügung stehen, sind begrenzt. Die enorme Größe vieler Anbauflächen und die Art und Weise, wie auf ihnen gearbeitet wird, hat zudem einen Einfluss auf das Klima und die Artenvielfalt. Schließlich sind wir nicht allein auf der Erde zuhause, allerdings benimmt sich die Menschheit meist so, als wären wilde Tiere und Pflanzen lediglich Zaungäste.

Um das Klima, die Natur und die Umwelt zu schützen und um alle Menschen ernähren zu können, müssen wir bei der Nahrungsmittelproduktion effizient und umsichtig vorgehen. Aber auch am anderen Ende muss es stimmen, nämlich beim Konsum. Wie schaffen wir es als Verbraucher, möglichst nachhaltig mit Lebensmitteln umzugehen?

Problemfall Landwirtschaft

Industrielle Landwirtschaft und Natur stehen einander zunehmend unversöhnlich gegenüber. Um den menschlichen Hunger nach Nahrung, aber auch nach Rohstoffen zur Energiegewinnung zu befriedigen, werden immer mehr Flächen gebraucht. Dadurch gehen ursprüngliche Lebensräume mit ihrer Flora und Fauna verloren, das ökologische Gleichgewicht wird gefährdet, was unmittelbare Auswirkungen auf das Klima und die Erderwärmung hat. Ein Beispiel sind Waldrodungen, die Platz für Weideflächen oder für Monokulturen wie Ölpalmen schaffen, aber auch zum Anbau von Futtergras und -getreide, welches in der Massentierhaltung verfüttert wird.Massentierhaltung

Der industrielle Anbau von Monokulturen erfordert große Mengen an Düngemitteln, Pestiziden und Herbiziden, welche wiederum die Lebensmittelqualität beeinträchtigen, Umwelt und Klima schaden und ihren Weg ins Grundwasser finden. In bestimmten Regionen wird immer mehr Obst und Gemüse hauptsächlich unter Plastik angebaut, auch um mehrfach ernten zu können. So landen beispielsweise Erdbeeren schon fast das ganze Jahr hindurch in den Supermarktregalen. Ausgelaugte Böden werden mit der Chemiespritze weiter bewirtschaftet, während der Grundwasserspiegel wie zum Beispiel in Südspanien immer weiter sinkt. Eine nachhaltige Wertschöpfungskette sollte idealerweise Produktion und Nachfrage unter Berücksichtigung von Ressourcen und Transport optimieren – eine blinde Massen- und Überproduktion können wir uns nicht leisten, wenn uns unsere Zukunft und die des Planeten lieb ist.

Der Hunger nach Fleisch und tierischen Nahrungsprodukten stellt die Welt vor eine ganz besondere Herausforderung. Dabei geht es zum einen um die Energie, die aufgewendet werden muss, um beispielsweise ein Steak zu erzeugen, und zum anderen um die Treibhausgasemissionen aus der Massentierhaltung.

Vegan leben rettet den Planeten

Der Fleischkonsum, der insbesondere in den wohlhabenden Ländern der Welt für viele Menschen immer noch an der Tagesordnung ist, ist nur auf Kosten der Ärmsten in der Welt möglich. Würden dort, wo Futtermittel wie Soja angebaut werden, stattdessen Getreide und Gemüse für Menschen angebaut, müsste Hunger in der Dritten Welt nicht so ein Problem sein. Unfassbare 80 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen in der gesamten Welt werden entweder als Weideflächen für Nutzvieh oder zum Anbau von Futter für die Erzeugung von Fleisch- und Milchprodukte benötigt.

Die Tierhaltung verschlingt nicht nur jede Menge Flächen sowie Lebensmittel, die Menschen fehlen, sondern auch Unmengen an Wasser. Um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen, sind laut „Water Footprint Network“ 16.000 Liter Wasser erforderlich, während ein Kilo Weizen lediglich 1.350 Liter verbrauchen. Und 15 % der klimaschädigenden Emissionen stammen aus der Nutztierhaltung. 60 % der Treibhausgase, die die Landwirtschaft weltweit erzeugt, entstehen hier.

Wer sich solche Zahlen bewusst macht, kommt zu dem Schluss, dass eine vegane Ernährung der nachhaltigste Weg ist, um mit unseren begrenzten Ressourcen umzugehen. Deutlich weniger Flächen und Wasser wären nötig, um die Weltbevölkerung gesund und vielseitig zu ernähren, während gleichzeitig der Natur mehr Raum gegeben würde. Die Klimabilanz würde ebenfalls davon profitieren. Jeder einzelne, der keine Fleisch- und Milchprodukte mehr konsumiert, trägt zu einer sinkenden Nachfrage bei. Eine Reduzierung der Nutztierhaltung weltweit, vor allem in Form von industrieller Massentierhaltung, ist ein wesentlicher Schritt, um Hungersnöte zu verhindern, mit unseren begrenzten Ressourcen sinnvoll umzugehen und das Klima zu retten.

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Die Macht der Verbraucher

Allzu viele Menschen denken, dass ihre Handlungen und Kaufentscheidungen keinen wirklichen Unterschied machen. Was kann ein Einzelner schon ausrichten? Aber wenn jeder von uns so denken würde, könnte es niemals Veränderungen geben – oder nur solche, die wir uns von anderen diktieren lassen. Und es gibt viele Beispiele, die belegen, wie viele Einzelentscheidungen zu einer mächtigen Strömung zusammenkamen. Nur weil die Nachfrage vieler Individuen nach Obst und Gemüse in Bioqualität so gewachsen ist, versuchen selbst konventionelle Supermärkte und Discounter diese Produkte anzubieten. Ähnliches gilt für vegetarische und vegane Lebensmittel.

Umgekehrt sollte es auch funktionieren: Werden beispielsweise stark verarbeitete Fertiggerichte oder Produkte mit umweltschädlichen Inhaltsstoffen – Beispiel Palmöl – einfach nicht mehr gekauft, weil die Nachfrage sinkt, werden Hersteller zum Umdenken gezwungen. Ganz besonders gilt das für das schon genannte Beispiel der Nachfrage nach Fleisch; jeder Verzicht ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das geht zwar nicht von heute auf morgen, ist aber ein wesentlicher Schritt, um Veränderung auf globalem Niveau zu erreichen.

Was wir kaufen und was wir nicht kaufen, ist also wichtig – und auch die Mengen spielen eine entscheidende Rolle. Viel zu viele Lebensmittel werden von Konsumenten ungegessen weggeworfen, sei es, weil ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, frische Lebensmittel schlecht werden, Produkte nicht mehr perfekt aussehen, Mahlzeitreste übrig bleiben oder weil der Appetit gerade auf etwas anderes umgeschwenkt ist. Aber auch hier wird aus vielen falschen Einzelentscheidungen ein großes Problem – in diesem Fall ein großer Müllberg und die Unterstützung einer fortwährenden Überproduktion.

Lebensmittelverschwendung in Zahlen

Jeder einzelne von uns kann eine Menge dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel im Müll landen. Einer Drittel aller Lebensmittel weltweit wird weggeworfen, und das muss nicht sein. Tatsächlich liegen Privathaushalte mit 7,2 Millionen Tonnen pro Jahr auf Platz eins der Wegschmeißer – deutlich vor Restaurants und Kantinen (3,4 Millionen Tonnen) und Groß- und Einzelhandel (2,58 Tonnen). Diese Zahlen stammen aus der WWF-Studie „Das große Wegschmeißen“ aus dem Jahr 2015, und seither sind sie weiter gestiegen. Eine Studie für das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung aus dem Jahr 2015 ergab, dass jeder einzelne von uns durchschnittlich pro Jahr 75 Kilogramm Lebensmittel wegwirft. Eine schockierende Zahl.

60 % der Lebensmittelabfälle stammen laut WWF aus der Wertschöpfungskette, das heißt, es handelt sich um Ernte- und Nachernteverluste, so genannte Prozess- und Verteilungsverluste (zum Beispiel während Lagerung und Transport) und um Verluste, die bei Großverbrauchern entstehen. Für fast 40 % der weggeworfenen Lebensmittel sind Endverbraucher verantwortlich, also wir alle. Hier anzusetzen, macht also potenziell schon einen großen Unterschied, und auch auf einzelne andere Faktoren haben Konsumenten einen Einfluss.

Hässlichem Obst und Gemüse eine Chance geben

Zu krumm, zu schief, zu knubbelig: Eine Studie aus dem Jahr 2013 deckte auf, dass fast zwei Fünftel der Obst- und Gemüseernte weggeworfen werden, bevor sie überhaupt die Läden erreichen, weil sie zu „hässlich“ sind. In Deutschland sollen mindestens 30 % der Möhren und 10 % der Äpfel nicht „schön genug“ sein, um in den Handel zu kommen. Optimierungsstandards und EU-Verordnungen tragen also neben unrealistischen optischen Ansprüchen an unsere gesündesten Lebensmittel dazu bei, dass allzu viele schon bei der Ernte ausgemustert werden. Wo immer neben der geraden auch einmal eine krumme Gurke landet oder wo gezielt weniger perfektes Obst und Gemüse angeboten wird, sollten wir eher zugreifen als bei uniformen Industriefrüchten. Die weniger ansehnlichen sind nämlich mindestens ebenso gesund, da oft weniger hochgezüchtet.Nachhaltiger Umgang

Besser planen und Reste verwerten

Die meisten weggeworfenen Lebensmittel werfen wir nicht absichtlich in den Müll – eher ist es Achtlosigkeit, Stress und mangelnde Planung, die dazu führen, dass immer wieder etwas liegen bleibt, was dann niemand mehr essen möchte. In unserer Wohlstandsgesellschaft sind Nahrungsmittel für viele zum Glück erschwinglich, aber die Schattenseite ist, dass manche etwas sorglos mit ihnen umgehen.

So kannst du im Alltag dafür sorgen, dass du nichts wegschmeißen musst:

  • Vorräte kennen: So kannst du Lebensmittel aufbrauchen, bevor sie schlecht werden und bevor du neue kaufst
  • Wochenplan aufstellen: Plane, was du kochen und essen möchtest und welche Zutaten du in welchen Mengen brauchst
  • Einkaufen mit Liste: Wer hungrig oder spontan improvisierend einkauft, bringt eher Überflüssiges nach Hause. Manch einer fährt auch besser damit, lieber öfters und ganz frisch einzukaufen, als nur einmal pro Woche einen Großeinkauf zu machen.
  • Richtige Aufbewahrung: Bestimmte Lebensmittel halten länger im Kühlschrank, andere nicht. So gehören Tomaten beispielsweise nie in den Kühlschrank, während sich beispielsweise Blattgemüse, Kohl und Gurken im Gemüsefach des Kühlschranks länger halten. Selbst Kartoffeln und Brot halten in einem niedrig eingestellten Kühlschrank länger. Salat bleibt länger frisch, wenn du ihn luftdicht verpackst. Zwiebeln und Knoblauch mögen es zwar kühl, trocken und dunkel, gehören aber eher nicht in den Kühlschrank.
  • Reste verwerten: Wenn du zu viel gekocht hast, wirf die Reste nicht weg, sondern hebe sie im Kühlschrank auf, entweder um sie aufzuwärmen oder verwende sie am nächsten Tag als Zutaten zu einem anderen Gericht. Viele Gemüsereste passen prima in Eintöpfe, lassen sich zu Suppen oder Saucen weiterverarbeiten oder eignen sich als Salatzutat. Überreifes Obst kannst du zu Kompott, Speiseeis oder Marmelade verarbeiten. Reste einzufrieren ist eine weitere Option. Manchmal bietet es sich auch an, spontan Freunde oder Nachbarn einzuladen, wenn du zu viel gekocht hast. 

Einkauf: Regional und saisonal, bio und unverpackt

Wenn du dein Obst und Gemüse dann kaufst, wenn regional die Erntesaison herrscht, dann schonst du damit ebenfalls Ressourcen: Was in seiner natürlichen Wachstums- und Erntezeit angebaut wird, verbraucht in der Regel weniger Ressourcen, beispielsweise in Form von Energie und Wasser. Regionale Produkte haben den Vorteil, dass sie nur kurze Strecken transportiert werden müssen.

Bioprodukte, bei deren Anbau auf chemische Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel verzichtet wird, schonen die Umwelt. Und dass du beim Einkauf möglichst nicht nach unnötig aufwändig verpackten und eingeschweißten Lebensmitteln greifen solltest, erklärt sich von selbst.Unverpackt-Läden: Kauf genau die Menge, die du brauchst, ohne überflüssige Verpackung

Viele Lebensmittel von Nüssen über Haferflocken bis zu Pasta und Reis kannst du beispielsweise in Unverpackt-Läden ganz ohne unnötige Verpackung kaufen. Du bringst einfach Gläser, Dosen oder andere passende Gefäße mit und kaufst lediglich die Lebensmittel – ohne überflüssigen Verpackungsmüll. Neben Geschäften, in denen sämtliche Waren unverpackt erhältlich sind, bieten mittlerweile auch manche Bioläden, Supermärkte und Drogerieketten verpackungsfreie Waren zum Abwiegen an.

Selbst kochen und Clean Eating

Wenn du dich idealerweise vegan ernährst und deine Rohkost und deine gekochten Mahlzeiten mit frischen Zutaten selbst zubereitest, statt auf Fertigprodukte zurückzugreifen, tust du ebenfalls einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Auch vegane Fertigprodukte werden in industriellen Prozessen erstellt, die Energie und Ressourcen verschlingen; Rohstoffe müssen an- und fertige Produkte abtransportiert werden. Sicher kann und will nicht jeder alles von der Pasta bis zum Chutney selber herstellen, aber je weniger du auf industriell stark verarbeitete Lebensmittelprodukte verzichtet, desto besser ist es für die Umwelt und für deine Gesundheit. Die Prinzipien des Clean Eating beruhen auf einer Verwendung ausschließlich frischer Vollwertzutaten - diese Methode ist eine Möglichkeit, sich gesund und nachhaltig zu ernähren.   

Statt Haltbarkeitsdatum lieber Augen und Nase vertrauen

„Mindestens haltbar bis“ oder „zu verbrauchen bis“ – auf den meisten verpackten Lebensmitteln steht in der Regel ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verfallsdatum. Experten kritisieren, dass diese Datumsangaben jedoch viel zu viele Menschen dazu verleiten, Lebensmittel wegzuwerfen, wenn das Datum erreicht ist. Dabei bedeutet insbesondere das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht, dass das Produkt am nächsten Tag nicht mehr verzehrt werden kann. Und selbst scheinbar abgelaufene Lebensmittel sind oft deutlich länger konsumierbar, als das aufgedruckte Datum vermuten lässt.

Bevor du etwas in den Müll wirfst, schau es dir genau an: Ist die Verpackung aufgebläht oder verformt? Sieht das Produkt komisch aus oder aber wie immer? Ist Schimmel erkennbar? Und wenn du die Verpackung öffnest, was riechst du? Mit dem gesunden Menschenverstand lässt sich oft recht leicht erkennen, ob ein Lebensmittel noch gut ist. Bei manchen Lebensmitteln dauert es sehr lange, bis sie schlecht werden, allerdings verändern oder verlieren sie möglicherweise ihren Geschmack. Das kann zum Beispiel bei getrockneter Pasta passieren.

Essen, was andere nicht wollen

Einige Menschen, die besonders engagiert sind in Sachen Nachhaltigkeit, entscheiden sich bewusst dafür, Dinge zu essen, die wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums oder Verfallsdatums aussortiert wurden. Wer „containern“ geht, fischt noch Essbares aus den Müllcontainern von Supermärkten. Neben verpackten Waren landen oft auch Obst und Gemüse im Abfall, wenn sie nicht mehr ganze frisch aussehen und die nächste Lieferung schon wieder vor der Tür steht. Natürlich sind nicht immer Umweltschutz und Nachhaltigkeit die Motivation: Auch wer wenig bis gar kein Geld übrig hat, um sich Lebensmittel zu kaufen, sieht sich womöglich dazu gezwungen.

Erlaubt ist das Containern in Deutschland übrigens nicht: Man macht sich dabei möglicherweise des Hausfriedensbruchs oder des Diebstahls schuldig und kann angezeigt werden. Diese Praxis wird zwar immer wieder kritisiert, auch von einzelnen politischen Parteien, aber aktuell kann man beim Containern mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wer stattdessen legal bereits abgeschriebene Lebensmittel retten will, kann in Obst- und Gemüseläden, beim Bäcker oder in anderen Geschäften lieber nachfragen, ob noch etwas übrig ist, das sonst weggeworfen wird.

Was nicht verboten ist: Auf das Problem der Lebensmittelverschwendung hinzuweisen und anzuregen, dass Lebensmittel lieber kurzfristig gespendet als weggeschmissen werden. 

Um Lebensmittel vor dem Müll zu bewahren und sie stattdessen an Menschen weiterzureichen, die sie noch essen können, gibt es mittlerweile viele regionale und überregionale Initiativen wie Foodsharing, Essensretter und Too Good To Go, denen man Überschüsse melden und spenden kann.

Sammeln und selbst anbauen

Wie kannst du für kurze Transportwege und einen steten Nachschub und köstlichen, frischen Lebensmitteln sorgen? Wenn du zumindest einige Früchte, Gemüse und Kräuter in deinem Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank selbst anbaust, tust du nicht nur dir, sondern auch der Umwelt etwas Gutes. Selbst wer nur wenig Platz und nicht unbedingt einen grünen Daumen hat, kann mit frischen Kräutern oder nachwachsendem Salat im Blumentopf beginnen. Vielleicht bekommst du Lust und Mut, weitere Nutzpflanzen anzubauen.

Viele superleckere und gesunde Köstlichkeiten wachsen übrigens auch in öffentlichen Grünflächen oder Wäldern, in verwilderten Gärten oder am Wegesrand. Holunderblüten und -beeren, Brombeeren oder Kräuter wie Bärlauch kannst du mit entsprechender Sachkenntnis und Rücksichtnahme ernten. Achte darauf, dass du stets nur so viel mitnimmst, dass es dem Bestand nicht schadet und dass andere Sammler und vor allem hungrige Tiere auch noch etwas abbekommen.

Auch in privaten Obstgärten gibt es manchmal mehr, als die Eigentümer ernten und verzehren können. Auf der Webseite Mundraub.org können Obstbestände, die darauf warten, geerntet zu werden, registriert werden, damit sich Abnehmer finden. Eine super Idee, die sich möglicherweise noch auf andere ungewollte Lebensmittel übertragen lässt.

Ist grüne Gentechnik nachhaltiger?

Der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen wird immer noch von einem Teil der Wissenschaft als geeigneter Lösungsansatz gegen den Welthunger gepriesen. Die aus GM-Saatgut wachsenden Pflanzen sollen weniger anfällig für Missernten sein und sich besser an veränderte Klimabedingungen anpassen, so die Befürworter. Doch bei aller Euphorie sollte nicht vergessen werden, dass die Auswirkungen von Genmanipulationen noch gar nicht vollständig absehbar sind: Fraglich ist sowohl, ob GM-Produkte beim Verzehr Gesundheitsrisiken mit sich bringen, als auch, inwiefern sie mit ihrem veränderten Erbgut andere Pflanzen in der Natur beeinflussen. Ein weiteres Problem ist, dass sie häufig als Monokulturen angebaut werden, die natürliche Habitate zerstören, und dass sich genmanipuliertes Saatgut beispielsweise durch den Wind unkontrolliert weiterverbreitet. GM-Pflanzen, die einmal vom Labor im freien Feld gelandet sind, verbreiten sich weiter und dieser Prozess kann nicht rückgängig gemacht werden. So können sie beispielsweise auch nahegelegene Äcker, auf denen Bio-Landwirtschaft betrieben wird, kontaminieren. Bisweilen sind genmanipulierte Pflanzen so konzipiert, dass sie nur in Kombination mit bestimmten Herbiziden und Pestiziden zum gewünschten Erfolg führen. Dies bringt nicht nur Gefahren für Umwelt und Artenvielfalt und in Anbau und Ernte tätige Menschen mit sich – es kann auch die Entwicklung von Resistenzen und neuartigen Krankheits- und Schädlingsproblemen begünstigen. Das volle Ausmaß der Risiken einer genmanipulierten Landwirtschaft ist noch gar nicht absehbar und die Folgen kaum beherrschbar.Gemüseanbau hat, kann Kräuter auf der Fensterbank ziehen.

Stattdessen sollte lieber auf natürliche Artenvielfalt und auf konventionelle Zucht- und Veredelungsmethoden gesetzt werden. Sie verschlingen weder Unsummen für Zulassungsprozesse, Siegel und Risikoanalysen, noch bringen sie Landwirte in eine Abhängigkeit von Agrarkonzernen. Eine kleinteiligere Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet und durch den Verzicht auf industrialisierte Nutztiermassenhaltung unnötige Ressourcen verschwendet, sowie der Einsatz von neuartigen, naturschonenden Anbaumethoden sollte eher die Zukunft unserer Nahrungsproduktion sein.

„Reise in die Freiheit“: Nachdenken über Nachhaltigkeit

Matthias Langwasser erzählt in seinem aktuellen Bestseller „Reise in die Freiheit – Wie ich in der Wildnis den Sinn des Lebens fand“ seine ganz eigene Geschichte auf dem Weg zu einem achtsamen und nachhaltigen Leben. Der Regenbogenkreis-Gründer machte sich als junger Mann mit wenig Gepäck und ohne Geld auf den Weg, um sich und die Welt kennenzulernen. Auf seiner Wanderung durch die unberührten Ecken Frankreichs und Spaniens lernte er, mit wenig auszukommen und mit der Natur zu leben. Sein lesenswerter Bericht ist voller spannender und humorvoll beschriebener Abenteuer, die ihn zu sich selbst finden ließen.

Hier kannst du das Buch „Reise in die Freiheit – Wie ich in der Wildnis den Sinn des Lebens fand“ von Matthias Langwasser bestellen. 

Quellen und weitere Informationen:

https://utopia.de/galerien/lebensmittelverschwendung-10-tipps
https://ourworldindata.org/environmental-impacts-of-food
https://www.wwf.de/themen-projekte/landwirtschaft/ernaehrung-konsum/lebensmittelverschwendung/das-grosse-wegschmeissen
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/globale_landflaechen_biomasse_bf_klein.pdf
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/fleisch-alternativen-eiweiss-fuer-den-menschen-ohne-stress-fuer-den-planeten-15114/
https://waterfootprint.org/en/resources/waterstat/
https://toogoodtogo.de/de/movement/knowledge/what-food-is-wasted
https://www.nationalgeographic.com/magazine/article/global-food-waste-statistics
https://www.regional-saisonal.de/saisonkalender
https://www.br.de/nachrichten/wissen/nutri-score-lebensmittelamppel-deutschland,R83Ye4G
https://unverpackt-verband.de/
https://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/das-mindesthaltbarkeitsdatum-ist-kein-verfallsdatum
https://mundraub.org/
https://foodsharing.de/
https://www.meine-landwirtschaft.de/schwerpunkte/gentechnik/argumente-gegen-agro-gentechnik/
https://www.regenbogenkreis.de/blog/gesundheit-und-ernaehrung/essbare-wildpflanzen-tipps-zum-sammeln-und-zubereiten
https://www.regenbogenkreis.de/blog/natur-und-umweltschutz/essbares-aus-der-natur-diese-lebensmittel-wachsen-sogar-in-grossstaedten
https://www.regenbogenkreis.de/blog/gesundheit-und-ernaehrung/permakultur
https://www.regenbogenkreis.de/blog/natur-und-umweltschutz/unverpackt-laeden-konsum-mit-zukunft
https://www.regenbogenkreis.de/blog/gesundheit-und-ernaehrung/die-optimale-vegane-ernaehrung

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