Räuchertofu-Nori-Algen Aufstrich

Räuchertofu-Nori-Algen Aufstrich

Noch vor 10 Jahren kamen eher wenige, meist experimentierfreudige Leute in unseren Breiten auf die Idee, Algen zu essen. Man kannte sie höchstens als Wickelmaterial um die Sushi-Rolle. Doch inzwischen wissen immer mehr Menschen das gesunde Grün aus dem Meer sehr zu schätzen. Was die Japaner schon seit Ewigkeiten in der Küche verwenden, ist bei uns nun besonders in der veganen Szene hochgeschätzt. Denn Algen sind echte Nährstoffbomben und ein wahrer Jungbrunnen.

Das Zaubergrün „Nori“

In dem Rezept von heute möchten wir Dir ein Beispiel zeigen, was du mit Algen außer Sushi noch Leckeres machen kannst. Im schmackhaften Räuchertofu-Nori-Aufstrich kommt die Nori-Alge sehr gut zur Geltung. „Nori“ ist eigentlich ein Überbegriff für Rotalgen der Sorte Porphyra. Auf Deutsch wird sie wegen ihrer Farbe gerne „Purpurtang“ genannt. Auch „Meerlattich“ und „Seegras“ sind geläufige Bezeichnungen. Traditionell wird sie zum Einrollen der Maki-Rollen verwendet. Daher gibt es sie typischerweise als papierdünne Blätter in quadratischer Form zu kaufen.
Die eigentliche Heimat von Nori sind die Küsten Japans. Besonders wohl fühlt sie sich in der Nähe von Flussmündungen. In der traditionellen Küche Japans gilt sie als die wichtigste Algenart überhaupt. Sie wächst aber auch in anderen Region, wie zum Beispiel in Korea, an manchen Küsten des amerikanischen Kontinents oder – wie unsere Nori Algen – im Atlantik vor Galizien.

In dem Rezept von heute verwenden wir keine Platten, sondern verarbeiten Nori-Flocken. Diese sollten nicht geröstet sein, da sie sonst viele ihrer wichtigen Nährstoffe einbüßen. Mit Nori-Flocken in Rohkostqualität gibst Du Deinem Körper einen ganz besonderen Nährstoff-Kick. Nach dem Anbruch einer Packung solltest Du darauf achten, dass die Algen weiterhin luftdicht und dunkel gelagert werden.

 Räuchertofu-Nori-Algen Aufstrich

Nori & Räuchertofu

Zutaten:

  • 100 g Räuchertofu
  • 2 EL Bio Nori-Flocken
  • 1,5 EL Leinöl
  • 1 TL Kichererbsenmiso 
  • ein wenig edelsüßes Paprikapulver
  • eine Prise Pfeffer
  • ein wenig Himalayasalz
  • etwas Zitronensaft

Zubereitung:

Wasche die trockenen Nori-Flocken und gib sie in eine Schüssel mit Wasser. Lasse sie 20 Minuten einweichen.
Den Räuchertofu gibst Du mit der Margarine, dem Kichererbsenmiso und ein wenig von den Gewürzen in eine hohe Schüssel. Mit dem Stabmixer zerkleinerst Du alles zu einer sämigen Masse. Alternativ kannst Du die Zutaten in einen Mixer geben und dort verarbeiten.
Als nächstes seihst Du die Algen ab und wäschst sie mit frischem Wasser. Dann gibst Du sie zur fertigen Masse hinzu. Mixe das Ganze ein weiteres Mal kurz durch.
Nun geht es um das Abschmecken. Probiere den Aufstrich und füge etwas mehr von den Gewürzen hinzu, falls er noch nicht schmackhaft genug ist. Es ist wichtig, nicht gleich am Anfang sehr viel von allen Gewürzen mit in den Mixer zu geben! Der Geschmack lässt sich schwer vorhersehen, da jeder Räuchertofu etwas anders schmeckt. Der Geschmack der Nori-Alge fügt zusätzlich ein ganz eigenes Aroma hinzu.
Zum Schluss gibst Du alles in ein verschließbares Glas. Vor dem Verzehr sollte der Aufstrich ein paar Stunden ziehen. Später solltest Du den Rest im Kühlschrank aufbewahren.

Besonders lecker ist der Brotaufstrich auf knusprigem Rohkostbrot. Gerne verfeinere ich das bestrichene Brot mit ein paar frischen Sprossen.

 Räuchertofu-Nori-Algen Aufstrich

Schon fast fertig!

Das steckt alles in unserem Aufstrich

Nori enthält in etwa genauso viel Protein wie Kohlenhydrate. Beides macht gut 40 % des Gesamtgewichts des getrockneten Nori aus. In den 4 % Fett finden sich ausschließlich einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Auch im Räuchertofu besteht über die Hälfte des Fettanteils aus mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Unser Organismus benötigt diese Fettsäuren unter anderem für das Gehirn, das selbst zu einem großen Anteil aus Fett besteht. Im Übrigen ist Tofu mit um die 17 % Proteinanteil ein wertvoller Eiweißlieferant innerhalb der veganen Ernährung. Mit weniger als 5 % schlagen die Kohlenhydrate im Tofu kaum zu Buche.
Hinsichtlich der Mikronährstoffe steckt im Räuchertofu reichlich Kalium. Dieses ist essentiell für den Wasserhaushalt in unseren Körpern, sowie für die Muskelfunktion. Ein Mangel an Kalium macht auch dem Herzmuskel zu schaffen. Der hohe Phosphorgehalt des Tofus sorgt für gesunde Knochen und Zähne, während ein hohes Maß an Magnesium wiederum den Muskeln zugute kommt. Auch die Nori-Alge beinhaltet Magnesium und Kalium. Darüber hinaus versorgt sie Deinen Körper mit Zink und den Vitaminen C, K1 und A. Von den unersetzlichen B-Vitaminen sind alle enthalten, auch Vitamin B12.

In weiten Teilen Deutschlands wird eine Substitution von Jod in der Ernährung, beispielsweise mittels Jodsalz empfohlen. Von Natur aus kommt Jod in erster Linie in Nahrungsmitteln aus dem Meer vor. Auch Algen enthalten eine große Menge davon. So stellen sie eine natürliche und gesunde Alternative zu künstlich jodiertem Speisesalz dar. In Nori stecken ca. 5-8 mg Jod pro 100 g getrockneter Alge. Die empfohlene Tagesmenge liegt bei 0,2 mg. Japaner nehmen im Allgemeinen um einiges mehr zu sich, da sie sehr viele Meeresfrüchte essen. Aufpassen müssen Personen mit Schilddrüsenproblemen. Diese können sich, wenn überhaupt, dann nur langsam an einen höheren Jodgehalt in ihrer Nahrung gewöhnen. Generell sind Rotalgen allerdings die günstigste Algenart für den häufigen Verzehr durch empfindliche Personen, da sie weniger Jod als Braunalgen enthalten.

Für Veganer spielt die ausreichende Versorgung mit Eisen stets eine große Rolle. Das menschliche Blut braucht es, um den Sauerstoff binden und so die verschiedenen Organe ausreichend damit versorgen zu können. Da kommt es sehr gelegen, dass sowohl Nori als auch Tofu äußerst gute Eisenlieferanten sind. Du siehst, mit unserem Räuchertofu-Nori-Algen-Aufstrich schaffst Du Dir nicht nur eine leckere, sondern auch gesunde Grundlage für einen gelungenen Tag.

Schon probiert? Hier eine kleine Auswahl weiterer veganer Spezialitäten aus unserem Blog:

Brotaufstrich aus schwarzen Oliven

Tofu “Rührei”

Quinoa-Herzen

Kurkuma-Reis mit Gemüsepfanne und feinen Shiitake-Pilzen

Papas arrugadas, kanarische Schrumpfkartoffeln mit Mojo verde

 

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